1. Geschichte des Zwergennest`s
- Eröffnung im September 2010
- angegliedert
an die Kita Zwergenburg im Stadtteil Bad
Vilbel- Massenheim
- Plätze für 12 Kinder unter 3 Jahren
2. Ein Tag im Zwergennest
7:00 – 8:50 Uhr Bringzeit
8:50 – 9:00 Uhr Begrüßungszeit/ Morgenkreis
9:00 – 9:30 Uhr Frühstück
9:30 – 11:00 Uhr Freispiel
Kleine kreative Angebote
Wickelrunde
Aufräumen
11:00 – 11:15 Uhr Sitzkreis
Fingerspiele
Lieder usw.
11:15 – 12:00 Uhr Ausflüge
Spaziergänge
Spielplatz
12:00 – 12:30 Uhr Hände waschen
Tisch decken
Mittag essen
12:30 – 13:00 Uhr Schlafvorbereitung
Hände,
Gesicht waschen
Toilettengang/
Wickeln/ Ausziehen
13:00 – 14:30 Uhr Mittagsschlaf
14:30 – 15:00 Uhr Aufwachphase der Kinder
Kuscheln/
Anziehen
Wickelrunde/
Toilettengang
15:00 – 15:30 Uhr Snacken (Keine Abholzeit)
15:30 – 17:00 Uhr Freispiel
Spielplatz
Abholphase
17:00 Kita schließt
(Zeiten variabel)
2.1. Bringzeit
Der Morgen beginnt
mit einer persönlichen Begrüßung, hierbei können die Erzieherinnen auf die
Stimmung des jeweiligen Kindes individuell eingehen. Es kann auch eine kurze
Absprache mit den Eltern stattfinden. Uns ist es wichtig, dass alle Kinder um
8:50 Uhr zum Begrüßungskreis anwesend sind.
2.2. Frühstück
Das Frühstück
findet in unserem Gruppenraum statt, jedes Kind bringt das Frühstück von zu Hause
mit. Die Kinder übernehmen soweit wie möglich kleine Aufgaben selbstständig und
bekommen gegebenenfalls Hilfestellung und Unterstützung durch die Erzieherin.
Das Frühstück soll gesund und vollwertig sein.
2.3. Vormittag
Am Vormittag werden
verschiedene Aktivitäten angeboten:
- Freispiel
- Gestaltungsangebote
- Ausflüge
- Spaziergänge
- Sing- und Bewegungskreisspiele
- Kleine Projektarbeiten, z.B. jahreszeitenabhängig
2.4. Mittagessen
Zum Mittagessen
selber ist zu sagen, die Kinder waschen ihre Hände und helfen beim Tisch decken
mit. Beim Zusammensitzen am Tisch werden erste Tischregeln gelernt, wie z.b.
ein gemeinsamer Anfang (Tischspruch), sitzenbleiben bis alle fertig gegessen
haben und alleiniges essen mit Löffel. So erlernen die Kinder gemeinsam eine
Tischkultur und erfahren einen weiteren Schritt in die Selbstständigkeit.
2.5. Schlafen und Mittagsruhe
Nach dem Mittagessen,
werden die Kinder für die Schlafens- bzw. Ruhezeit vorbereitet. Das beinhaltet
Gesicht- und Händewaschen, Toilettengang bzw. Windel wechseln und das Umziehen
in die Schlafkleidung/ Schlafsack. Die Kinder übernehmen soweit wie möglich
alle Aufgaben selbst und bekommen ggf. Hilfestellung und Unterstützung durch
die Erzieherin. Nach diesen Vorbereitungen werden die Kinder in den Schlafraum
gebracht, um in Begleitung der Erzieherin und einem Einschlafritual zur Ruhe zu
finden. Wenn alle Kinder schlafen, verlässt die Erzieherin den Schlafraum und
schaltet das Babyfone ein. Sollte ein Kind einmal nicht schlafen können, hat es
die Möglichkeit sich zumindest ein wenig auszuruhen. In der folgenden Zeit
beschäftigen sich die Erzieherinnen mit Vorbereitungen, Austausch von
Beobachtungen, organisatorischen Dingen und abwechselnder Mittagspause.
2.6. Nachmittag
Nach der
Aufwachphase bleibt Zeit für einen kleinen Snack, Freispiel, Spielrunden oder
Austoben im Außenbereich. Während der angezeigten Snackzeit auf unserer
Snackzeituhr, außen an der Gruppentür, sollten die Kinder nicht abgeholt
werden. Hierbei können Kinder und Erzieherinnen den Tag in Ruhe und gemütlich
ausklingen lassen.
3. Unsere pädagogische Arbeit
„Kinder müssen nicht zu Menschen erzogen werden,
sie sind es schon.“
Janusz Korczak
Ein pädagogisch
fundiertes Fachwissen über die Entwicklung des Kindes zu haben, ist dringend
notwendig, um auf die Kinder entwicklungsentsprechend einzugehen und fördernde
Angebote anzubieten. Da die Entwicklung des Kindes ein komplexes Geschehen ist,
kann dieses nur ein kurzer Ausschnitt zu den wichtigsten Bereichen und Punkten
sein.
Gemäß dem
hessischen Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) dienen
Tageseinrichtungen der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. Sie haben
einen eigenen Erziehungs- und Bildungsauftrag.
Tageseinrichtungen
sollen nach § 2 insbesondere:
- Die Kinder in ihrer Persönlichkeit
stärken
- Sie in sozial verantwortliches Handeln
einführen
- Ihnen Kenntnisse und Fähigkeiten
vermitteln, die eine eigenständige Lebensbewältigung im Rahmen der
jeweiligen Möglichkeiten des einzelnen Kindes fördern
- Die Erlebnisfähigkeit, Kreativität und
Fantasie fördern
- Den natürlichen Wissensdrang und die
Freude am Lernen pflegen
- Die Gleichberechtigung von Jungen und
Mädchen erzieherisch fördern
- Den Umgang von behinderten und nicht
behinderten Kindern sowie von Kinder unterschiedlicher Herkunft und
Prägung untereinander fördern.
Die Krabbelgruppe
soll ein Lebensraum für Kinder sein, wo sie sich wohl fühlen und entwickeln
können. Dazu schaffen wir eine Umgebung, in der sich die Kinder sicher und
geborgen fühlen, um die Welt entdecken zu können. Wir lehnen uns mit unserer
Arbeit an den situationsorientieren Ansatz an.
3.1. Bedeutung des Spielens
Im Spiel erwirbt
das Kind die Fähigkeiten, die es für das tägliche Leben braucht, wie zum Beispiel
Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme. Das Spiel ist die kindgemäße
Auseinandersetzung mit der Umwelt. Es ist in den verschiedenen
Entwicklungsstufen des Kindes der Hauptinhalt seines Lebens. Da sich das
gemeinsame Spiel bis zum 3. Lebensjahr erst entwickelt, steht im Krippenbereich
das alleine und nebeneinander Spielen noch im Vordergrund. Beim Spielen mit den
Kindern verfolgen wir viele Ziele und beobachten hierbei die verschiedenen
Verhaltensweisen des Kindes. So können wir das Kind gezielt in seiner Sozial-,
Ich- und Sachkompetenz fördern und auch beim Austragen von Konflikten zur Seite
stehen.
Spielen unterstützt
und fördert die Lernfreude, die Lernmotivation und damit die Neugierde. Aus
Sicht des Kindes nimmt das Freispiel in dessen Tagesablauf den größten Zeitraum
in Anspruch.
3.2. Morgenkreis
Ziele
- Ergibt Sicherheit und Orientierung
- Fordert heraus
- Schafft Sprachanlässe
- Bringt Impulse
- Strukturiert den Tag
- Bildet Sprache
Regelmäßig das
gleiche Lied zu singen oder Spiel zu spielen ist besonders für jüngere Kinder
ein förderliches Ritual. Dies erleichtert ihnen den Einstieg, sie können
mitsingen, mitklatschen, mitmachen und sich in den Morgenkreis einbringen.
Unser Lied
Hallo Fabian (Name des jeweiligen Kindes),
hallo Fabian (Name des jeweiligen Kindes)
Geht’s dir gut?
Geht’s dir gut?
Sei herzlich
Willkommen, sei herzlich Willkommen.
Guten Tag, guten
Tag.
Nach der Melodie von „Bruder Jakob
3.3. Körperpflege und
Sauberkeitsentwicklung
Eine besondere
Bedeutung kommt im Umgang mit Kleinstkindern der Wickelsituation zu. Diese ist
zunächst eine sehr intime Situation zwischen Erzieherin und Kind, die Vertrauen
seitens des Kindes und liebevolle Zugewandtheit seitens der Erzieherin
erfordert.
„Sauber“ zu werden,
keine Windel mehr zu benötigen und selbstständig auf den Topf oder die Toilette
gehen zu können, geht einher mit der Entwicklung des Körperbewusstseins und ist
ein großer Entwicklungsschritt im Leben des Kindes. Damit Kinder den ersten
Schritt „Von der Windel zur Toilette“ machen können, müssen zunächst
verschiedene Entwicklungsschritte und körperliche Reifungsprozesse durchlaufen
sein. Der Wunsch groß zu werden, motiviert die Kinder ihre eigenen
Körpersignale wahrzunehmen und mit diesen umzugehen. Dadurch entwickelt sich
eine positive Körperwahrnehmung, die gleichzeitig das Selbstwertgefühl
steigert. Diese komplexen Prozesse sind in der Regel erst ab dem zweiten Lebens
Jahr möglich und erfordern die freie Entscheidung des Kindes.
3.4. Portfolio
- eine Methode, die
Entwicklung der Kinder sichtbar zu machen und zu dokumentieren
- dokumentieren mit
Bildern und beschreibenden Texten
- wir möchten, dass
die Eltern somit möglichst viel vom Krippenalltag ihres Kindes mitbekommen
- wir schreiben kein Fachchinesisch,
sondern in einer einfachen, klaren Sprache, die auch die Kinder verstehen
3.5. Rituale und Feste
Rituale
strukturieren den Tagesablauf, geben Orientierung und fördern das Gefühl von
Zugehörigkeit. In unserer Krabbelgruppe
gibt es vielerlei Rituale, die täglich wiederkehren:
- Begrüßungs und
Abschiedsrituale
- Ritual zum Beginn
des Tages: Morgenkreis
- Ritual zum Beginn
des Essens: gemeinsamer Vers
- Einschlafrituale:
Lieder, Geschichten
Feste sind Rituale,
die im Jahreslauf immer wiederkehren, Wir feiern in unserer Krabbelgruppe mit
den Kindern folgende Feste: Karneval, Ostern, Sommerfest, Erntedankfest,
Laternenfest, Advent, Weihnachten, Das feiern jahreszeitlicher Feste können den
Kindern ein Gefühl von Zeit und Rhythmus vermitteln.
Ein Fest nehmen
auch die Kleinsten als absoluten Höhepunkt wahr: ihren Geburtstag. An diesem
Tag empfinden sie sich, noch mal mehr als sonst, als einmalig und
unverwechselbar- als Mittelpunkt des Geschehens. Die Geburtstage der Kinder
sind etwas Besonderes in unserer Krabbelgruppe und werden liebevoll
vorbereiten.
3.6. Eingewöhnung nach dem Berliner
Modell
Für das Kleinstkind
bedeutet der Besuch der Krabbelgruppe, sich in einer ihm fremden Welt, in
fremden Räumen und mit fremden Menschen zurechtfinden zu müssen. Das Kind muss
eine Beziehung zu einer ihm unbekannten Betreuungsperson aufbauen, das
Zusammensein mit vielen Kindern ist ebenfalls ungewohnt und neu. Damit eine
Bindung zwischen Erzieherin und Kind entstehen kann, ist es unerlässlich, das
eine vertraute Bezugsperson in den ersten Tagen gemeinsam mit dem Kind in der
Einrichtung anwesend ist. Die Eltern dienen für das Kind als sichere Basis, von
der aus es seine neue Umgebung erkunden und immer, wenn es möchte, dorthin
zurückkehren kann. Die Erzieherinnen versuchen durch Spielangebote oder
Beteiligung am Spiel des Kindes, Kontakt zum Kind aufzunehmen. Kinder sind in
ihrer Entwicklung unterschiedlich und brauchen ausreichend Zeit um auf andere
zu zugehen und sich auf sie einzulassen. Daher müssen sie gerade im
Eingewöhnungsprozess das Tempo bestimmen.
Die Eingewöhnung
erfolgt nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell von Infans.
- In den ersten drei Tagen hält sich das
Kind mit seiner vertrauten Bindungsperson (in der Regel) nur kurz in der
Einrichtung auf, ohne von ihr getrennt zu werden.
- Mutter oder Vater begleiten das Kind
mit Aufmerksamkeit, ohne jedoch aktiv in das Gruppengeschehen
einzugreifen, indem sie/er z.B. mit ihrem Kind spielt. Sie/ Er dient dem
Kind in der neuen Situation als „sichere“ Basis.
- Um der Gefahr vorzubeugen, dass bei
einem Ausfall einer Erzieherin das Kind ohne Bezugserzieherin dasteht,
haben wir uns dazu entschlossen, die Bezugserzieherin nicht festzulegen.
Alle Erzieherinnen der Nestgruppe sind
Ansprechpartner, so ist auf jeden Fall immer eine vertraute Person für das Kind
da.
- Am vierten Tag wird ein erster
Trennungsversuch von der/ dem Mutter/ Vater unternommen (ca. 10-30
Minuten, je nach Verhalten des Kindes). Diese/r bleibt währenddessen in
der Einrichtung. Verlaufen diese ersten Trennungsversuche positiv, werden
die Trennungszeiten individuell verlängert.
- Die Eingewöhnung dauert so lange, bis
das Kind eine sichere Bindung an seine Erzieherin aufgebaut hat und sie
ihm als „sichere Basis“ dienen kann.
Die
Eingewöhnungsphase dauert in der Regel zwei bis vier Wochen. Die konkrete Dauer
und Gestaltung wird aufgrund des gezeigten Bindungsverhaltens des Kindes mit
den Eltern individuell abgesprochen. Wichtig ist uns, dass alle Beteiligten im
Vorfeld ausreichend Zeit für die Eingewöhnung einplanen. Den Eltern wird das Eingewöhnungsmodell beim
Aufnahmegespräch in schriftlicher Form überreicht. Außerdem werden die Eltern gebeten,
ihrem Kind schon zu Anfang ein Kuscheltier, Schmusetuch o.ä. mitzugeben, damit
die ersten Trennungsversuche leichter fallen.
Bei der Trennung
ist es wichtig, dass das Elternteil sich deutlich verabschiedet, damit das Kind
merkt, dass dieses gegangen ist.
Das Kind wird
sicherlich weinen beim Abschied und auch wenn das Elternteil wieder kommt, dies
ist ein Trennungsschmerz der völlig normal ist. Es wichtig sich deutlich zu
verabschieden, damit das Kind auch das Abholen ganz bewusst wahrnimmt.
Wichtig ist, dass
sich das Kind von den Bezugserzieherinnen in der Abwesenheit des Elternteils
ablenken lässt und sich aufs Spielen einlässt. Wenn dies gut gelingt werden die
Trennungen immer länger, bis das Kind mit in der Einrichtung zu Mittag isst.
Anschließend findet für 1-2 Tage eine Stabilisierungsphase statt.
Nach dieser Phase
ist das Kind nun bereit bei uns zu schlafen und wenn dies gelingt, ist die
Eingewöhnung so gut wie abgeschlossen.
Nach einer weiteren
Stabilisierungsphase von 1-2 Tagen verlängern wir die Zeit bis nach dem Snacken
und als letzten Schritt bis zur Abholzeit.
4. Unser Bild vom Kind
Wir sehen Kinder
als einzigartige Persönlichkeiten, die von Geburt an mit Fähigkeiten und
Fertigkeiten zur Welt kommen. Die Kinder nehmen wir mit all ihren Bedürfnissen,
Interessen, Wünschen und Gefühlen wahr, respektieren und schätzen diese. Durch
diese unterschiedlichen Charaktere wird unsere Gruppe bereichert. Wir geben den
Kindern die Möglichkeit ihre Lernprozesse selbstständig voranzutreiben.
Diese erfahren sie
hauptsächlich in den ersten Lebensjahren aus dem, was sie über ihre Sinne
wahrnehmen und in ihrer Umwelt erlebt oder erfahren haben. Die Kinder suchen
Ordnung und Sinn in ihrer Wirklichkeit und drücken dies vielfältig aus,
beispielsweise durch Experimente, Rollenspiele, malerisches Gestalten u.v.m.
Um ihnen dies zu
ermöglichen schaffen wir für die Kinder eine Umgebung, in der sie sich sicher
und gut aufgehoben fühlen, stabile, vertrauensvolle und warmherzige Beziehungen
zu den betreuenden Pädagogen. Andererseits erleben sie hier auch neue
Herausforderungen und Erfahrungen, die sie zum Nachdenken, Ausprobieren und
Lösungen suchend anreizen soll.
11.5. Außengelände
Der Außenbereich
des Zwergennestes ist durch eine Balkontür direkt vom Gruppenraum erreichbar.
Das Gelände ist durch zwei Türchen vom Kindergartenspielplatz separiert, so
dass der Überblick über unsere Kleinen gewährleistet ist. Dadurch gehen wir
einer Reizüberflutung aus dem Weg.
Unser Spielgerät
ist altersentsprechend gestaltet und verfügt über viele Spielvarianten. Des Weiteren
haben wir einen Sandbereich und einen großen Fuhrpark. Weil es wichtig ist für
die Sinnesentwicklung haben wir verschiedene Bodenbeläge.